Otto Mühl

österreichischer Künstler; wichtigster Vertreter des Wiener Aktionismus; provokante Aktionen führen zum Einschreiten der Polizei; Anfang der 1970er Jahre Gründer der aktionsanalytischen Kommune Friedrichshof (AA-Kommune); 1991 verurteilt zu siebenjähriger Haftstrafe u. a. wegen Beischlaf mit Minderjährigen; Mitgründer/Mitglied der "Art Life Family" in Faro/Portugal 1998-2013

* 16. Juni 1925 Grodnau

† 26. Mai 2013 in Portugal

Herkunft

Otto Mühl wurde 1925 in Grodnau im österreichischen Burgenland geboren. 1943 wurde M. als 18-Jähriger zur deutschen Wehrmacht eingezogen, 1944 an die Front geschickt und als Leutnant der Infanterie mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Ausbildung

Nach dem Krieg absolvierte M. von 1947 bis 1952 ein Lehramtsstudium in Deutsch und Geschichte an der Universität Wien, das er mit der Lehramtsprüfung abschloss. Von 1953 bis 1957 studierte er Kunstpädagogik an der Wiener Akademie der Bildenden Künste.

Wirken

Von der figurativen Malerei zu "Materialaktionen"

Von der figurativen Malerei zu "Materialaktionen"Schon während des Studiums arbeitete M. als Maltherapeut und dann nach dem Studium kurze Zeit als Lehrer an einem Wiener Gymnasium. 1960 begann M. mit der Aktionsmalerei und mit Materialbildern. Seine figurative Malerei, die zunächst stark an Proportion und Komposition ausgerichtet war, wollte er durch die Darstellung ihres Vernichtungsprozesses überwinden. Es entstanden Skulpturen aus Gerümpel und Alteisen, ...